Wie konnte es zum Holocaust kommen?
Die Frage, welche Faktoren zum Holocaust beigetragen haben, ist von entscheidender Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg führten wirtschaftliche und politische Schwächen sowie ein Minderwertigkeitsgefühl infolge der Niederlage zu Neid und Missgunst gegenüber Juden. In der Weimarer Republik kam es zwar zu keinen offenen Pogromen, jedoch war ein wachsender, stiller und dumpfer Antisemitismus in allen Bevölkerungsschichten zu verzeichnen. Mit der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurde diese Haltung zum Staatsziel erklärt, was zu einer Ausgrenzung, Demütigung und Enteignung der Juden führte. Die ersten Rassengesetze wurden 1935 erlassen, wodurch das Leben der Juden noch weiter eingeschränkt wurde. Diese Gesetze vereinte den Antisemitismus mit einer fragwürdigen Form der Rassenhygiene. Einen ersten Höhepunkt findet der Judenhass in den Novemberpogromen 1938, bei denen 1.400 Synagogen verwüstet und 400 Menschen ermordet werden.Der Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 schafft die Voraussetzung für den systematischen Mord an Juden.Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen werden Juden gequält, misshandelt und ermordet. In dieser als "erste Phase" bezeichneten Zeit des Völkermords sterben fast eineinhalb Millionen Menschen.Den Nationalsozialisten reicht dies jedoch nicht aus. Um den Prozess zu beschleunigen, werden neue Tötungsmethoden gesucht und seit 1941 die sogenannte "Endlösung der Judenfrage" systematisch geplant und betrieben.In Mordfabriken wie Auschwitz-Birkenau werden tagtäglich Tausende Menschen vergast und verbrannt. Gegenwärtig obliegt es Gedenkstätten in Israel, Deutschland und weiteren Ländern, die kommenden Generationen die Lehren dieses historischen Abschnitts zu vermitteln und zu gewährleisten, dass sich eine Wiederholung dieses grausamen und verachtungswürdigen Kapitels der Menschheit nicht wiederholen darf.
